Wir haben von so vielen Freunden vernommen, dass Porquerolles ein MUSS für jeden Segler sein soll. Und ja, wir müssen gestehen, wir verstehen jetzt, weshalb 😊.
Unsere erste Ankerbucht war Plage d’Argent. Hübsch und gut geschützt vor ungewollten Südwinden. Das Wasser kristallklar und sandiger Untergrund. Der perfekte Halt für unseren Anker also. Dieser wurde dann aber doch auf die Probe gestellt, als das Wetter plötzlich umschwang. Erst zogen dichte Wolken auf und plötzlich war da Regen und Sturm über uns. Dann war leider nix mehr mit «bädele und sünnele» ☹. Es blieb aber spannend, denn während wir den Sturm über uns ertrugen, wurden wir Zeuge eines gefährlichen Motorboot-Manövers. Dessen Anker hat sich in den Anker eines Einhandseglers verfangen und kam dadurch nicht mehr weg. Sie haben es dann irgendwie trotzdem geschafft, sich voneinander zu lösen, jedoch trieb danach der Segler immer weiter ab, da sein Anker logischerweise nicht mehr hielt. Wir haben diese dramatische Situation mit Schrecken beobachtet und gebetet, dass sich der Segler irgendwie festmachen und den Sturm sicher abwettern kann, was ihm glücklicherweise gelang. Er war zumindest am nächsten Morgen immer noch da 😉. Fazit; wir hoffen fest, dass uns sowas nie widerfährt.
Am nächsten Morgen kam glücklicherweise die Sonne dann wieder Hallo sagen, und wir konnten zu unserem ursprünglichen Ziel schippern: Plage Notre-Dame. Wow, was für eine wunderschöne Bucht. Es lagen gerade mal zwei andere Segelboote vor Anker. Herrlich! Anker raus und rein ins noch kühle, aber wunderbare Nass. Erst fünf Nächte später sollten wir dieses Paradies verlassen.
Von hier aus haben wir das Meer aber auch die Landwege genossen. Die Île de Porquerolles ist die grösste Insel der Inselgruppe von Hyères. Sie liegt im Bereich der Côte d’Azur in der Nähe von Toulon. Sie ist 7km lang, 3km breit und hat lediglich ca. 200 Einwohner.
Da die Insel so nahe bei Hyères Stadt liegt und die Fähren hier rege verkehren, gibt es jeden Tag eine „Million“ neuer Tages-Touristen, welche alle (gefühlt) ein Fahrrad für den Tag leihen. Die hübschen Naturwege werden dann von dieser Menschengruppe eingenommen und die aktiven Wanderer müssen schauen wo sie bleiben. Eine Staublunge ist dadurch vorprogrammiert 🙈, aber glücklicherweise sind nicht alle Wege/Pfade für Velofahrer geeignet bzw. erlaubt. Wir haben dann versucht, ausschliesslich diese Pfade zu begehen, um ja keinem Velofahrer mehr zu begegnen. Es war herrlich, diese Ruhe so abseits vom Massentourismus.
Während unserem Marsch um die Insel kamen wir beim Weingut Domain de lîle vorbei, wo wir uns in einem wunderschönen Garten (Feld) wiederfanden. Eine Oase, unweit vom Getümmel des Haupt-Städtchens. Leider hatten Sie an diesem Nachmittag keine Tische mehr frei. Wir konnten aber einen für den nächsten Mittag inkl. Wein-Degu ergattern. es hat sich mehr als gelohnt (in doppelter Hinsicht ☺️). Es war einfach traumhaft das leckere Essen in dieser wunderbar friedlichen Umgebung zu geniessen.
Nebst diesem Weingut haben wir auch noch das grössere der Insel (Domaine de la Courtade) besucht. Logo, wenn schon denn schon 😉. Auch von diesem waren wir überzeugt, so dass wir von beiden einen kleinen Vorrat für das Boot (also natürlich für uns 😂) anlegten.
Ansonsten haben wir die Bucht, wenn nicht gerade Auffahrt gewesen wäre, sehr genossen. Dann nämlich strömten alle mit ihren Motorbooten, Segelbooten und ähnlichem vom Festland rüber in «unsere» Bucht. Es war teilweise rappelvoll… ☹ Wie wird das wohl erst in der Hochsaison aussehen?? Hmm, wir wollen es uns ehrlicherweise gar (noch) nicht vorstellen. All diese «Fahrzeuge» waren zudem gefendert. Was wollen sie uns damit sagen? Mittlerweile haben wir das aber durchschaut und auch deren «Fahrstil» erkannt und no wonder, wenn das eine oder andere Malheur beim Ankern passiert. Dann besser schon vorher fendern um stets safe zu sein?! 😉. Naja, das hat dann wohl nix mehr mit guter Seemannschaft zu tun, woran WIR uns wenigstens versuchen zu orientieren.
Nach fünf schönen, z.T. auch lauten, Nächten haben wir Nai’a voll-getankt wieder in die erste Bucht, dem Plage d’Argent, gebracht. Diese Nacht sollte kurz werden, da um 3:00 Uhr morgens der Wecker für unsere erste Überfahrt nach Menocra klingelte. Aufgeregt aber voller Vorfreude sind wir an diesem Abend eingeschlafen… 🤗😴
PS: im letzten Beitrag haben wir unsere PSL-Nachbarn von der Beluga verlinkt – leider falsch. Hier nun der korrekte Link zu deren Insta-Account.
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