Nein, wir sind nicht verschollen… aber wir haben die Zeit und die WLAN Verbindung unterschätzt. Wir sind von den Tagesausflügen jeweils so «geschlaucht» gewesen, dass wir für die Berichterstattung schlicht zu müde waren. So viel zu «zeitnah berichten» 🫣. Der Wille war aber wirklich da!
Nach Sfax gings direkt nach Tataouine, einem 300km entfernten Wüstenort mit ca. 65’000 Einwohnern. Die Gegend ist berühmt für diverse Star Wars Sites, diese haben uns aber nicht interessiert. Wir wollten aber Ausflüge zu den Speicherburgen Ksar Haddada und Ksar Ouled Soltane bzw. zu den Bergdörfern Douiret, Chenini und Guermessa machen, um in andere Welten und Zeiten einzutauchen.
Vom Klima her wars natürich eher an der heissen Grenze, aber das war auszuhalten und wirkte sich positiv bei den Sehenswürdigkeiten aus. Oft waren wir die eizigen Touristen vor Ort und konnten so in Ruhe alles anschauen und fotografieren – und einfach die fantastischen Aussichten auf uns wirken lassen. Vieles haben wir auf eigene Faust gemacht, da keine freien Guides zur Verfügung standen. Oft haben wir nicht mal Einheimische getroffen. So haben wir uns jeweils vorgängig via Web informiert.
Alle obgenannten Ortschaften liegen im wüstenartigen Dahar-Bergland und in nahezu allen von Berbern bewohnten Siedlungen des Maghreb existieren keinerlei Aufzeichnungen zur Geschichte des Ortes. Von daher haben wir’s mit den Facts und Figures «kurz» halten müssen. Wir lassen lieber die Bilder sprechen 😊.
Unser Tag starteten wir mit dem Besuch der Ksar Haddada, welche aus zahlreichen meist zweigeschossigen Speichergewölben besteht, in denen in früheren Zeiten Lebensmittelvorräte (Getreide, Öl, Bohnen, Linsen Datteln etc.), aber auch andere Wertgegenstände (Acker- und Haushaltsgerätschaften, Waffen etc.) der Dorfbewohner gelagert wurden. Die Bauten sind sehr eindrücklich und noch relativ gut erhalten.
Der nächste Stopp brachte uns zur Ksar Ouled Debbab, wo uns ein hübsches Kaffee und einem demnächst neu eröffneter Hotelanlage (als alt mach neu) erwartete. Die Aussicht von da war sehr schön, aber ansonsten gabs wenig spektakuläres zu sehen.
Wir zogen daher schnell weiter nach Douiret, wo wir die teils sehr gut erhaltenen Grotten, welche als Behausungen der Menschen dienten, besuchten. Die Aussicht ist spektakulär.
Weiter gings nach Chenini, ein Berberdorf mit ca. 1’000 Einwohner. Nicht weit vom Dorf entfernt liegt die Moschee der Siebenschläfer, die von sieben riesigen Gräbern umgeben wird. Der Legende nach handelt es sind um die Gräber von Männern, die zur Römerzeit verfolgt wurden und die nach drei Jahrhunderten aus einem tiefen Schlaf erwachten. Vor Ort haben wir mit Ayman spontan einen genialen Guide gefunden, der uns alles wichtige über den Ort und die Moschee erzählt hat. Ob es sich bei der Moschee aber wirklich um diejenige handelt, welche im Koran umschrieben wird, ist umstritten. Offenbar gibt es drei Orte, welche diesen Anspruch haben.
Danach gings zum Lunch-stopp in ein Touristenhotel. Restaurants sind in dieser Gegend rar gesät und meist leider wenig «amächelig». Oft sind es (wie bereits früher beschrieben) nach unserem Empfinden «Bock-Kaffees» (nur Böcke drin/draussen (keine Frauen) 😂). Nach der Stärkung gings weiter nach Guermessa, ein imposant gelegenes, aber weitgehend verlassenes Berberdorf. Wir waren hier die einzigen Touristen und konnten so alle Grotten in Ruhe unter die Lupe nehmen. Zudem gibts zwei noch relativ gut erhaltene Moscheen. Der Ausblick von dort oben ist grandios und wir übten uns im Bergsteigen/Kraxeln.
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